...wäre er so etwas wie ein verbales Todesurteil - der Satz: er gibt sich Mühe.
Für Squalo hätte er erfunden sein können.
Squalo ist als kleiner Welpe ins Tierheim gekommen und hat seitdem nie wieder etwas anderes gesehen als Beton und Gitterstäbe. Immer wechselnde Zwingergenossen und flüchtige menschliche Zuwendung in Form von Futtergaben, frischem Wasser und Reinigungsaktionen.
Trotzdem strengt er sich bei jedem Menschen an, der seinen Zwinger betritt. Er freut sich, er sucht die Nähe, lehnt sich an, sucht die Berührung. Geduldig lässt er sich sein vernachlässigtes Fell bürsten und wehrt sich nicht einmal dann, wenn es ziept. Er will brav sein.
Spürt er bei einem Menschen einen winzigen Funken mehr als das übliche flüchtige Interesse, freut er sich wie ein Schnitzel und überschlägt sich beinahe in seinen Bemühungen, alles recht zu machen. Sofort würde er sich anschließen. Ohne einen Blick zurück würde er mitgehen.
Klopft Giovanna in Nachahmung einer Spielaufforderung mit den Händen auf den Boden, versucht er sofort und in rührend tollpatschigem Eifer, darauf einzugehen und seinerseits mit den Vorderbeinen zu hüpfen.
Squalo kennt nichts und hat nicht viel gelernt in all den Jahren seines Lebens.
Aber er gibt sich solche Mühe...