(von Katzen-Silvia)

Donnerstag bin ich angekommen, Freitag früh schneits. Es ist arschkalt, Giovanna ruft an und meint, ob ich mit möchte ins Tierheim und zu den Hunden unter der Brücke. Logo will ich. Im Tierheim ist Carmen, die sich auf ihre letzte große Reise macht. Der Anblick ist bitter, aber ich wundere mich, als wir wieder raus sind, wie schnell man doch wieder umschalten kann. Jetzt fahren wir in irgendein ziemlich zwielichtiges Viertel, überall steht Müll rum, es ist düster....und dann sind wir in der Pampa. Zuvor haben wir noch einige Säcke Futter aus dem Supermarkt geholt. Giovanna hat mir erzählt, dass unter einer Brücke 7 erwachsene Hunde und einige Welpen leben.

Ich weiß nicht, WAS ich mir vorgestellt habe, ein Brücklein, mit Bächlein, schön im Grünen, idyllisch? Keine Ahnung. Was ich allerdings sehe, entlockt mir erst mal lediglich das Jugendunwort der Neuzeit "Alteeeer". Ich stehe da echt dran und weiß nicht, was mir so alles noch durch den Kopf schießt, ich bin erschlagen.

Müll. Überall Müll. Flaschen, Schuhe, Klamotten, Tierabfälle, Essensabfälle, Kloschüsseln, Waschbecken, Dämmmaterial, Betten, Matratzen, Lattenroste, und, und, und....auf dem Boden, in den Bäumen hängen Abfallsäcke, es ist UNFASSBAR.

Ich freue mich so richtig, dass ich mit meinen DocMartens das richtige Schuhwerk dabeihabe....

Inmitten dieser mich erschlagenden Deponie spielen Welpen. Ganz unbekümmert. Was mögen die kleinen Kerle sein? 8 Wochen? Hinter der Brücke ist ein schönes Stück Wiese mit Feldweg, da liegen die großen Hunde. Sie scheinen nicht sonderlich an uns interessiert. Die Kleinen sind einfach nur putzig, so unbekümmert, so unaufgeregt, ein wenig ängstlich, klar. Aber auch sehr neugierig. Und sie wirken nicht unglücklich. Das muss man dazu sagen. Denn sie kennen es nicht anders.

Die Frage, die sich mir stellt: Was, wenn der Tierfänger vorbei kommt? Was, wenn sich "anständige" Bürger überlegen, dass der Müll nicht stört, sehr wohl aber die Hunde? Und Gift gestreut wird?

Ich merke allmählich auch, wie lächerlich es in Giovannas Ohren klingen mag, wenn ich immer bei jedem Straßenhund sage "boah, können wir den mitnehmen?" Es sind einfach zu viele, um alle mitzunehmen.

In den Welpen sehe ich durchaus Potential für einen lieben zukünftigen Familienhund. Und ich hoffe, dass es gelingt, sie einzufangen und zu vermitteln, bevor sie komplett verwildern.

Die älteren Hunde? Da bin ich kein Fachmann, aber wenn ich sie so sehe, wie sie da auf ihrer Wiese liegen, ganz entspannt, denke ich mir, eigentlich wäre es schön, wenn sie da bleiben könnten, der Müll weg wäre und sie regelmäßig gefüttert werden. Aber gut, ich bin natürlich auch naiv. Und ganz wichtig, kastriert! Wie Giovanna schon geschrieben hat, sind die nächsten Welpen ja schon da. Das ist ein Kreislauf ohne Ende. Und offenbar wurde mit dem Kastrieren schon begonnen.

Ich hoffe, dass es für die kleinen, allerliebsten Mädels und jungen eine Chance auf eine Couch gibt. Vor allem der vorwitzige Herr mit dem Kangalgesicht (ist bestimmt keiner, aber das Gesicht erinnert daran) hat es mir angetan (auf dem Schwarzweißbild zu sehen) Wenn ihn jemand sieht und meint, DAS ist er - oder auch eines seiner Geschwisterchen - dann hat sich die Fahrt nach Caserta doch schon doppelt und dreifach gelohnt.

Danke fürs Lesen.

Liebe Silvia - wir danken DIR für`s Teilhaben lassen!

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