Heute möchten wir Ihnen Ciceros Tagebuch vorstellen. Er war ein typischer Angsthund, der um jeden Menschen einen Bogen machte und deshalb praktisch unvermittelbar war.
Nach vier Jahren im Tierheim bekam Giovanna ein Pflegestellenangebot für ihn. Dort sollte er bis zur Vermittelbarkeit "aufgebaut" werden. Wie das Leben mit einem Angsthund aussieht - und wie die Geschichte ausging Zwinkernd - soll er Ihnen aber selbst erzählen........
Hallo ich bin Cicero (Cirino)
4 Jahre im Tierheim Caserta mit 5 Artgenossen in einer Zelle sind genug für den kleinen Kerl dachte sich Giovanna und stellte ein Foto von mir ins Internet.
Leider hatte niemand Interesse an so einem kleinen ängstlichen 6jährigen Rüden.
Doch plötzlich meldete sich doch noch ein tierliebes deutsches Ehepaar. Sie wollten mich aufpäppeln, mein Selbstbewusstsein stärken und somit meine Vermittlungschance erhöhen.
Am 18. März war es dann soweit. Ich durfte mit nach Deutschland, wo meine Pflegefamilie schon auf mich wartete.
Tagebuch der ersten 7 Wochen  in Deutschland
1. Woche
Hab mein neues zu Hause kurz angesehen und wollte es bei jeder Gelegenheit wieder fluchtartig verlassen, oder mich unsichtbar machen. Auch ausbruch- sichere Gärten hielten mich nicht davon ab. Kam aber reumütig wieder zurück,
denn mein Bett war und ist heute noch die schönste Schlaf -und Zufluchtstätte.
Gefressen habe ich nur heimlich oder nachts. Gesoffen habe ich nie.
Frauchen versuchte mir Wasser von Hand einzuflößen, oder legte mir einen nassen Schwamm ins Bett, zum auslutschen. Erst die Idee, den Wassernapf mit Leberwurst zu präparieren zeigte ihren Erfolg.
Woche
Frauchen wurde langsam lästig. Circa 5 mal am Tag ging sie mit mir Gassi.
Dabei durfte sie mich nicht ansehen,sonst hab ich mich gleich wieder versteckt. Ich war auch ein richtiger Kontrollfreak. Schaute immer um, ob uns ja niemand verfolgt.
Frauchen wollte dass ich langsam Vertrauen zu ihr aufbaue und hat begonnen mir mein Fressen mit der Hand zu geben. Sie wollte mich aus meinem Bett locken, aber mit den Hinterbeinen bin ich nicht rausgestiegen, nur mein Hals wurde immer länger.
3. Woche
Gassi gehen ist jetzt meine Lieblingsbeschäftigung. Bin am Tag mindestens 3 Stunden unterwegs.
Die Verwandtschaft wollte mich nun auch endlich kennenlernen. Frauchen hat kapiert, dass ich Besuche nur mit Bett mache.
Ich hab die Verwandtschaft jetzt kennengelernt und sie durften mich alle mal kurz streicheln.
Ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich bei jeder Aufregung gleich Durchfall bekomme und Frauchen mich dann immer mit Reis und Frischkäse füttert. Aber ich bin ja genügsam und fresse inzwischen alles, auch wenn Frauchen neben mir steht und mich dabei ansieht. Mit Herrchen klappt das noch nicht so richtig und ich gehe ihm lieber aus dem Weg.
Seit 1 Woche hinterlasse ich nachts immer eine Pfütze, den Grund kenne ich selber nicht. Frauchen kommt dann oft mitten in der Nacht und will mit mir Gassi gehen.

4. Woche
Hundebesuch mit 2 Übernachtungen meldet sich an. Ich kenne ihn schon, er ist
aus Lanzarote, aus der Tötungsstation, aber schon seit 2 Jahren bei Frauchens Neffen.
Er ist so groß wie ein Schäferhund, aber richtig lieb. Wir waren gemeinsam stundenlag mit Frauchen gassi und haben laufend komm her und sitz mit Leckerli geübt. Ares fand das ganz toll und ich hab dann auch ein bischen mit gemacht. Ares hat mit mir im gleichen Zimmer geschlafen, uns seitdem markiere ich nur noch draußen, das hat er mir beigebracht.
5. Woche
Frauchen ist ganz begeistert
Ich halte still beim An- und Ableinen und gehe ruhig im Garten spazieren.
Abends gehen wir immer ins Wohnzimmer aufs Sofa, das ist toll.
Mit Männer und schreienden Kindern habe ich wahrscheinlich schlechte Erfahrungen gemacht , sie machen mir oft ganz viel Angst.
7. Woche
Hurra, meine Pflegeeltern haben sich entschlossen mich zu adoptieren. Weil, eigentlich bin ich doch ein süsses Kerlchen. Ich fahr problemlos im Auto mit und ihr wisst ja, wo mein Bett steht, bin auch ich.
Jetzt beginnt die Urlaubszeit. Ich musste für 2 Übernachtungen zu Frauchens Eltern.
Gottseidank es ging alles Gut. Oma ging auch ganz viel Gassi mit mir.
Vielen Dank Giovanna für mein neues Leben         Cicero
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